Habibi

Bitter-süsses Märchen aus 1001 Nacht

Es ist die Geschichte zweier ewig Flüchtender. Anders lässt sich das ungewöhnliche Liebespaar Dodola und Zam kaum beschreiben. Im fiktiven Orient-Reich Wanatolien soll das Mädchen Dodola auf dem Sklavenmarkt verkauft werden, doch es gelingt ihr, mit dem Kleinkind Zam zu entwischen. Zusammen wachsen sie in einem gestrandeten Schiff in der Wüste auf, bis Dodola eines Tages spurlos verschwindet. Nach Jahren finden sich die beiden wieder. Sie leidet als rebellische Haremsdame unter dem Sultan. Er waltet im Palast als Diener und ist mittlerweile zum Eunuchen gemacht worden. Ein weiteres Mal beschliessen die beiden, zu fliehen.

 

«Habibi» (Reprodukt, zirka 39 Euro/50 Franken) gilt als eine der meist erwarteten Neuveröffentlichungen des Jahres. Dies vor allem deshalb, weil der US-Künstler Craig Thompson mit seinem zweiten Buch «Blankets», das 2004 auf Deutsch erschien, einen modernen Klassiker der Comic-Literatur schuf und dafür gleich zwei Eisner-Awards erhielt. Nun hat das Warten ein Ende, und es hat sich gelohnt. Auf fast 700 Seiten wird der Leser mit schwarz-weissen Zeichnungen verzaubert. Unkonventionell ist die Gestaltung. Zwar wird der Grossteil in unregelmässigen Panels erzählt, doch immer wieder wird die Handlung mit grossformatigen Bildern unterbrochen. Auch erzählerisch schöpft Thompson aus dem Vollen. Die Bandbreite an Erzählmitteln machen die Geschichte zu einer sehr kurzweiligen Lektüre. Speziell ist der Umgang mit den religiösen Schriften in «Habibi». Oft werden Stellen aus der Bibel und dem Koran einander gegenübergestellt – etwa bei der Darstellung der Geschichte von Noahs Arche, die in beiden Schriften vorkommt. Zwar geht Thompson mit seinen Protagonisten teils gnadenlos um und lässt sie diverse Leiden durchleben, doch lässt er ihnen immer wieder kurze Momente höchster Poesie und Hoffnung. Genau deshalb liegt mit «Habibi» eine der besten Comic-Neuveröffentlichungen des Jahres vor. (ras)

 

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Der ewige Krieg

Von der Sinnlosigkeit des Tötens

William Mandella wird dorthin geschickt, wo kaum ein Mensch vorher war. Er und seine Truppe, physisch und psychisch in Höchstform, sind genau die Mischung von Astronaut und Soldat, die für diesen Einsatz gebraucht wird. Denn es herrscht Krieg gegen die ausserirdische Rasse der Tauren, die ein Erden-Raumschiff abgeschossen haben. Aussehen und Eigenschaften der Ausserirdischen sind unbekannt, nur eines weiss man: Sie müssen ausgelöscht werden. In den blutigen und im wahrsten Sinne un-menschlichen Schlachten, versucht Mandella etwas Humanes zu behalten. Doch Freundschaft und Liebe wird leicht zu einem Fremdwort, wenn die Menschen um einen herum in jedem Moment wie die Fliegen sterben.

 

«Der ewige Krieg» (Carlsen, zirka 30 Euro/40 Franken) ist eine Neuauflage der Erstausgabe, die bereits 1991 von Autor Joe Haldemann und Zeichner Mark Marvano herausgebracht wurde. Der Comic basiert auf Haldemanns gleichnamigen Science-Fiction-Roman. Bereits auf den ersten Seiten spürt man, dass es sich hier nicht um eine eskapistische Weltraum-Heldengeschichte handelt, sondern um Menschen, die sich als Werkzeuge in einem Konflikt, den sie nicht verstehen, wiederfinden. Mit Drogen vollgepumpt und mit immer neuern Instrumenten fürs Gemetzel treten sie dem unbekannten Feind gegenüber. Kein Wunder, basiert die Geschichte auf Haldemanns Tagebüchern aus dem Vietnam-Krieg. Beeindruckend ist dabei vor allem die Tatsache, dass bei den Reisen der Soldaten in Lichtgeschwindigkeit auf der Erde die Zeit viel schneller vergeht und sie bei ihren Urlauben ihr Zuhause nicht mehr wiedererkennen. Vormals jüngere Geschwister sind älter, die Eltern inzwischen Greise. Die gesellschaftliche Ordnung ist völlig verändert, die Veteranen stellen mit ihren Werten Relikte der alten Zeit dar und werden zu Aussenseitern. Ideal dazu passt die grafische Gestaltung, die sich je nach Atmosphäre farblich anpasst und die Geschichte in abwechslungsreichen Panels vorantreibt. Die Sinnlosigkeit des sich über fast tausend Jahre hinziehenden Konflikts zeigt sich im ganzen Ausmass, als Menschen und Tauren zum ersten Mal nach Jahrhunderten des Kämpfens Kontakt aufnehmen. «Weshalb habt ihr den Krieg angefangen?», fragen die Menschen. Und erhalten schliesslich die Antwort: «Ihr habt uns doch einfach angegriffen.» (ras)

Space Sleep Syndrome

Verhängnisvoller Kälteschlaf

Wie bei «Der Ewige Krieg» ebenfalls um die unendlichen Weiten des Weltalls geht es im neuen Comic «Space Sleep Syndrome» des Luzerner Künstlers Melk Thalmann (45). Darin erwacht der Astronaut George tausend Jahre zu früh aus dem Kälteschlaf – und harrt nun auf dem Raumschiff Sirius allein der Dinge, die da kommen mögen. Wer Genre-Perlen wie Ridley Scotts «Alien» oder «Cargo» aus der Ebikoner Produktionsschmiede Atlantis Pictures kennt, ahnt natürlich bereits, dass George schon bald durchaus mehr Gesellschaft bekommen wird, als ihm lieb ist…

 

Speziell: Von Entwurfskizzen abgesehen, entstand das Thalmanns Comic komplett am Computer. Erfreulich für die Leserschaft ist, dass der sehr ansprechend und atmosphärisch gestaltete Science-Fiction-Thriller gratis im Internet abgerufen werden kann, wo er in Tranchen veröffentlicht wird. Eine Praxis, wie man sie etwa auch vom St. Galler Comiczeichner David Boller («Tell») her kennt. Thalmann sagt dazu: «Seit meiner letzten Publikation ‹Zwischenfall› vor sieben Jahren habe ich zahlreiche Projekte für die Schublade gezeichnet. Nach anfänglicher Begeisterung war ich oft von meiner Arbeit doch zu wenig überzeugt, um mich dafür auf die Suche nach einem Verlag zu machen oder die Comics selbst zu drucken.» Daher – und auch wegen des geringen finanziellen und organisatorischen Aufwandes – komme ihm eine Web-Publikation entgegen. «Space Sleep Syndrome» ist auf Englisch gehalten. «Mein Ziel ist, dass möglichst viele Leute meine Site besuchen und so auf meine Arbeit aufmerksam werden», erklärt Thalmann, der 2005 den Kunst-Anerkennungspreis der Stadt Luzern gewonnen hat. Ob es allenfalls zu einem späteren Zeitpunkt eine herkömmliche, zahlpflichtige Herausgabe auf Papier geben wird, lässt der freischaffende Künstler noch offen. Mit dem Weltraum hat sich Thalmann übrigens bereits einmal ausgiebig beschäftigt: So gestaltete er 2007/08 das computeranimierte Showprogramm «Stella Nova» im Planetarium des Verkehrshauses Luzern mit, das nach wie vor regelmässig vorgeführt wird. (scd)

 

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Showman Killer 1: Ein Held ohne Herz

Der Gott des Gemetzels

Ein mit den Genen eines Massenmörders ausgestattet und erzieherisch und mit chirurgischen Eingriffen zu einem ebensolchen herangezüchteten: Das ist der Showman Killer, die ultimative Tötungsmaschine irgendeines künftigen Paralleluniversum. Nachdem er seinen Erschaffer umgebracht hat, bietet er seine Dienste dem Höchstbietenden an. Leichenberge später scheint es beim Fund eines Säuglings doch plötzlich so, als ob im Showman Killer des Heranwachsens unter unmenschlichen Bedingungen doch noch ein Fünkchen der Fähigkeit zum Fühlen von Emotionen übrig geblieben wäre – doch genau das könnte ihm nun zum Verhängnis werden...

 

Bei «Showman Killer 1: Ein Held ohne Herz» (Ehapa, zirka 14 Euro, 22 Franken) von Alejandro Jodorowsky und Fructus: Dabei handelt es sich so rasant und grafisch furios inszenierte wie auch ultrabrutale Achterbahnfahrt. Die brachialen Gewaltdarstellungen vor Augen, fällt eine Beurteilung schwer – gleichzeitig dürfte die Befürchtung zutreffen, dass die sich in den Folgebänden anbahnende, schon derart oft gesehene Katharsis und Wandlung vom Saulus zum Paulus möglicherweise auch nicht wirklich zufriedenstellend ausfallen wird. Aller Ambivalenz zum Trotz: Fest steht, dass Altmeister Jodorowsky («Der Incal», «Alef-Thau») und Fructus ein ungemein kraftvoller und innovativer erster Band einer neuen Serie gelungen ist. Der zweite Teil ist auf den April angekündigt. (scd)

 

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Weitere Bände von Jodorowsky bei Ehapa »

Daddy

Gottes Sohn – ein Junkie

Jesus wird ein zweites Mal auf die Erde geschickt. Doch statt sich ein weiteres Mal bereitwillig zu opfern, plagen ihn Zweifel und er beginnt sich zu fragen, wieso Gott – trotz seiner Macht – das Leiden der Menschen zulässt. Als Strafe für seinen Ungehorsam schlägt Gott ihn mit Blindheit und stellt ihm einen Zwerg aus der Hölle als Begleiter zur Seite. Jesus, mittlerweile übergewichtig und drogensüchtig, versinkt im Elend. Aufgrund seiner Spontanheilungen erfahren mächtige Feinde von Jesus’ Existenz und entführen ihn.

 

Dem Comic «Daddy» (Splitter, 16 Euro/21 Franken) von Schultheiss kann man ohne Weiteres ein spannendes Szenario attestieren. Auch die grafische Gestaltung des Einzelbandes überzeugt. Die in Dunkeltönen gehaltenen, starken Farben und die mit Kritzeleien versehenen Bilder sowie die oft skizzenhaft unregelmässig umrahmten Panel untermalen die düstere Handlung perfekt. Ohne Rücksicht auf religiöse Gefühle werden in der Geschichte schmerzhafte Fragen über das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen gestellt. Trotz allem bleibt aber der leichte Eindruck, dass nicht alle Möglichkeiten des Ausgangsszenarios genutzt werden. Es beschleicht einen das Gefühl, dass die Seiten vielleicht etwas zu oft mit verzweifelten Monologen des neuen, stark von Selbstmitleid geprägten Jesus versehen wurden. Doch bleibt «Daddy» ein spannendes und detailliert durchdachtes Gedankenspiel des klassischen «Was wäre wenn?»-Schemas. (ras)

 

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Storm 22: Der Armageddon-Reisende

Abschied von einem grossen Künstler

Traurig, aber wahr: Mit «Storm 22: Der Armageddon-Reisende» (Splitter, zirka 16 Euro/21 Franken) des Autors Martin Lodewijk geht die Ära des Zeichners Don Lawrence zu Ende. Dieser verstarb im Dezember 2003 im Alter von 75 Jahren. Der «Trigan»-Künstler drückte auch der klassischen SciFi-Saga «Storm» seinen unverwechselbaren grafischen Stempel auf. Lawrences plastische Zeichnungen lassen nur zu gutmütig über den eher konventionellen Abenteuer/Action-Plot hinwegsehen und sind in ihrer Detailfülle immer wieder eine Augenweide.

 

Bei «Der Armageddon-Reisende» handelt es sich zwar mitnichten um Don Lawrences Meisterstück – was auch für die Story des Trilogie-Abschlusses gilt –, dennoch handelt es sich um einen würdigen Abschluss seiner beeindruckenden Karriere. Für mich findet die Serie «Storm» mit diesem Band ihr Ende – ich kann mich für die Nachfolge-Zeichner Romano Molenaar und Jorg De Vos, auch wenn an deren Artwork grundsätzlich nichts zu mäkeln ist, einfach nicht erwärmen. Ganz offen gesagt fusste für mich die Faszination an der Reihe immer mehr auf Lawrences als auf Lodewijks, ohne diese mindern zu wollen, Qualitäten. (scd)

 

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2 x Prinz Eisenherz

Singendes Schwert auf der Zielgeraden

Mit «Prinz Eisenherz 16: Jahrgang 1967/1968» (zirka 23 Euro/38 Franken) von Hal Foster geht die aufwändig digital restaurierte, auf 18 Bände angelegte «Prince Valiant»-Edition aus dem Hause Bocola ihrem Ende zu.

 

Band 16 beschert der Leserschaft wiederum einige unvergessliche Momente: Gleich zu Beginn wird Prinz Harwick, der sich zurückgezogen als Troubadour seinem adligen Geburtsstand entziehen will, mit einer nicht gerade unzimperlichen Methode dazu «überredet», die Thronfolge zu übernehmen: Um drohende Rivalenkämpfe um die Krone zu vermeiden, vergiftet der alte Kanzler zunächst Harwicks (bürgerliche) Geliebte und dann sich selbt. In einem meisterhaft komponierten, grossformatigen Panel (im Hintergrund auf dem Bett angedeutet die tote Ruth, in der Mitte der zornentbrannte Harwick mit einem besorgten Eisenherz an seiner Seite, im Vordergrund der ob des Gifts bereits schwächelnde Mörder aus Überzeugung) gibt der Kanzler als letztes zu Protokoll: «[...] Doch Ihr seid nun König, ob ihr es wollt oder nicht. Es war töricht zu glauben, jemand von königlichem Geblüt könne die Einsamkeit und Verantwortung des Throns gegen ein Leben der Zufriedenheit und Freude eintauschen.» Genau solche Stellen sind es, die «Prinz Eisenherz» derart lesenswert machen – phänomenal!

 

Die Serie im Überblick »

Dieser Tage ist auch noch der vierte Band (von total fünf) aus der braunen Reihe der «Eisenherz»-Abenteuer aus den Foster/Murphy-Jahren erschienen («Jahrgang 1977/1978», ebenfalls bei Bocola, zirka 25 Euro/40 Franken) erschienen.

 

Der Unterschied in Artwork und Farbgebung zu den reinen Foster-Produktionen mutet im direkten Vergleich schon ziemlich krass an. Die kurze Einleitung des Übersetzers Wolfgang J. Fuchs macht aber deutlich, dass man das Ganze eher im Sinne der Differenz als des Defizits zu betrachten hat. Dies zeigt er exemplarisch anhand einer Gegenüberstellung eines Entwurfs von Hal Foster und der schliesslichen Umsetzung durch John Cullen Murphy auf. Dabei wird überdeutlich, dass Letzterer dank den gestalterischen Freiheiten, die ihm vom Altmeister zugestanden wurden, durchaus auch zu Verbesserungen etwa in punkto Komposition beigetragen hat. So oder so dürfte jeder eingefleischte «Eisenherz»-Fan nicht um die Anschaffung der Zusatzbände dieser schönen Edition umhin kommen... (scd)

 

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Johann und Pfiffikus 1: Der Page des Königs

Die grossen Freunde der kleinen Blauen

Peyo ist schon seit bald 20 Jahren tot – doch seine Kreationen leben weiter und erfreuen sich nach wie immenser Popularität, wie sich am aktuellen 3D-Schlumpf-Film eindrücklich zeigte. Dieser spielte bei Produktionskosten von rund 100'000 US-Dollar weltweit über das Fünffache (!) ein.

 

Nach dem Start der chronologischen Neuauflage der Abenteuer der kleinen blauen Kerlchen in Hardcover geht Toonfish nun konsequenter- und erfreulicherweise auf denselben Weg mit Peyos Ritter-Funny «Johann und Pfiffikus». «Der Page des Königs» (zirka 30 Euro/39 Franken), der erste von insgesamt fünf angekündigten Bänden der Gesamtausgabe, enthält die drei Alben «Bösenbergs Racheschwur», «Der Herr von Burg Eckstein» und «Der Kobold aus der Felsenwand» (1954–55). Während der erste Band von den Zeichnungen und der Farbgebung ziemlich antiquiert anmutet, läuft Peyo bereits in den Nachfolgebänden zur Höchstform auf. «Johann und Pfiffikus» gefällt – auch ganz ohne Schlümpfe, die dann im vierten und fünften Band der Gesamtausgabe dazustossen. Das ihrige zum guten Eindruck der Edition trägt auch der sorgfältig recherchierte und reich bebilderte, umfangreiche redaktionelle Teil bei, die Peyos Anfänge als Zeichner und Autor aufzeigen. (scd)

 

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XIII Mystery 3: Little Jones

Die kleine Columbiana

Unwillkürlich an den aktuellen Action-Kracher «Columbiana» von Luc Besson hat mich «XIII Mystery 3: Little Jones» (Carlsen, zirka 12 Euro/18 Franken) von Eric Henninot und Yann erinnert. Doch im Gegensatz zur Protagonistin dieses Films hat sich Jones in den Dienste der Guten gestellt und ihre Vergangenheit im Schwarzenghetto von Chicago hinter sich gelassen und als Mündel von General Carrington Karriere bei der Army gemacht – ein Glück für XIII, den Mann ohne Namen, der im Zuge einer Intrige des Attentats an Präsident Sheridan beschuldigt wurde.

 

Der vorliegende dritte Spin-off-Band zur Hauptserie «XIII» erzählt die schwierige Kindheit von Jones, die nicht ohne Grund keinen Vornamen hat, wie sich im Zuge der Erzählung, in der die Black Panthers sowie der Sohn einer an Martin Luther King gemahnenden Figur mitmischeln, herauskristallisiert. Henninot/Yann haben ganze Arbeit geleistet – entstanden ist eine problemlos für sich allein stehen könnende Story, die einen bleibenden Wert jenseits der Hauptserie aufweist und auch grafisch überzeugt. Es dürfte sich damit unübertrieben um den besten Spin-off-Band handeln, der mir je in die Hände gekommen ist. Das nächste Album ist dann Colonel Amos, dem Aufdecker der XX-Verschwörung, gewidmet, und – Überraschung – auch ein neuer Band der mit 19 Teilen an sich abgeschlossenen Hauptserie ist angekündigt. (scd)

Kurz & knapp

Philosophisches Roboter-Gemetzel

Mit dem achten Band liegt die SciFi-Serie «Pluto» (Carlsen, zirka 17 Euro/25 Franken) von Naoki Urasawa endlich abgeschlossen vor. Zu Recht wurde der S/W-Manga, der eine Neuinterpretation einer «Astro Boy»-Geschichte von Osamu Tezuka darstellt, mit Preisen überhäuft. Im recht actionlastigen Schlussband kommt es zum unvermeidlichen Endkampf und zum Sieg des Guten über das Böse.

 

Rückblickend betrachtet, hätten zur Erzählung der «Pluto»-Story wohl sechs Bände gereicht. Dennoch handelt es sich um ein sehr wertvolles Epos, das zahlreiche Denkanstösse zum Unterschied und Gleichheiten von menschlicher und Roboter-Intelligenz (und Gefühlen) zu geben vermag. (scd)

Wehe, wenn sie losgelassen

Bei «Das Schloss der stummen Schreie» (zirka 40 Euro/57 Franken) von David, Tirso und Javi Montes handelt es sich um die neueste Veröffentlichung in Ehapas All-in-One-Reihe. Im gegen 180 Seiten starken Hardcover-Band geht es um eine Handvoll Kinder, welche nach dem Ende des 2. Weltkriegs in der Nähe von Prag auf einem Anwesen festgehalten werden. Der Verdacht, dass die Kleinen monströse Züge annehmen können, wird bald grausige Realität... Das überaus sorgfältig gezeichnete und inszenierte «Schloss der stummen Schreie» ist ein Leckerbissen für alle Fantasy-Liebhaber. Zur stimmigen Atmosphäre dieser geradezu klassischen Gruselmär trägt die Farbgebung von Javi Montes entscheidend bei. (scd) Leseprobe »

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